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20.03.2024 Seitwärtstrend der Bauzinsen bleibt bestehen

Bedachtsamkeit und keine Überraschungen – nach dieser Losung handelt aktuell die Europäische Zentralbank. Aber auch die Mitglieder der US-Notenbank Fed hielten sich im Vorfeld des anstehenden Zinsentscheids auffallend zurück. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Bestzinsen für Baufinanzierungen, die einen leicht schwankenden Seitwärtskurs eingeschlagen haben.

Die EZB beließ den Leitzins ein weiteres Mal bei 4,5 % und erfüllte die Erwartungen des Markts. Präsidentin Christine Lagarde erkannte an, dass sich die Inflation in der Eurozone deutlicher den gewünschten 2,0 % annähert. Die Zentralbank rechnet außerdem für das laufende Jahr mit einer niedrigeren Gesamtinflation von 2,3 % statt bisher 2,7 %. „Trotz allem verwies Lagarde noch auf Herausforderungen für die Inflationsentwicklung, beispielsweise in Form des spürbaren Preisdrucks, der durch die jüngsten Lohnsteigerungen für Arbeitnehmer entstanden ist“, beschreibt Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Die Wachstumsprognose für 2024 wurde gesenkt auf 0,6 %, für 2025 erwartet die EZB dann eine wirtschaftliche Erholung mit einem Wachstum von 1,5 %. Andeutungen über Zinssenkungen fielen im Rahmen der Bekanntgabe wie erwartet nicht.“

Fed-Chef Jerome Powell äußerte sich vor dem anstehenden Zinsentscheid mehrfach zurückhaltend hinsichtlich einer Zinswende. Diesen Eindruck bestätigte er beispielsweise bei seiner Aussage vor dem US-Kongressausschuss. Die Verbraucherpreise stiegen im Januar 2024 um 3,1 % und im Februar um 3,2 % zum Vorjahreszeitraum. Powell sieht diese Entwicklung durchaus kritisch und sagte aus, dass die Fed auf Zeichen eines nachhaltigen Rückgangs warten wird.

„Die US-Verbraucherpreise entwickeln sich aktuell tatsächlich auf einem höheren Niveau als die Inflation in Deutschland und der Eurozone – trotz einer vergleichsweise starken wirtschaftlichen Entwicklung der USA“, stellt Jörg Haffner fest. „Der Fed-Chef hielt sich den Zeitpunkt für erste Zinssenkungen zuletzt weiter offen und sprach nur davon, dass es wahrscheinlich im Laufe des Jahres der Fall sein könnte. Zinsexperten gehen inzwischen davon aus, dass frühestens am Ende des ersten Halbjahrs ein Zinsschritt nach unten erfolgen könnte, wenn sich die Inflation positiv weiterentwickelt.“

Aktuelle Entwicklung der Baufinanzierungszinsen

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen haben sich seit Januar leicht schwankend seitwärts entwickelt. Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen nur minimal von 3,11 % Anfang Februar auf zuletzt 3,14 %. Ein ähnlicher Verlauf war bei den 15-jährigen Zinsbindungen zu stehen, die von 3,26 % auf 3,32 % stiegen. Bestzinen mit 10-jährigen Zinsbindungen sind unter 3% bei ausgewählten Anbietern weiter verfügbar.

Jörg Haffner ordnet die jüngsten Zinsdaten folgendermaßen ein: „Die Baufinanzierungszinsen bräuchten neue Impulse, die aber erst einmal ausbleiben werden. Die Notenbanken warten voraussichtlich mindestens bis zum Ende des ersten Halbjahrs ab und limitieren auf diese Weise ihren Einfluss auf den Anleihen- und Zinsmarkt. Für potenzielle Baufinanzierungskunden schafft diese Ruhephase genügend Zeit, um vom niedrigen Niveau der Immobilienpreise in vielen Regionen zu profitieren und die eigenen Finanzierungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit einem Immobiliardarlehensvermittler auszuloten.“

Tendenz:
Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: rückläufig

























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