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12.03.2024 Umfrage zur Altersvorsorge: Immobilie am beliebtesten

Die eigenen vier Wände sind für die Menschen in Deutschland erste Wahl, wenn es um die Altersversorgung geht. Jeder Vierte (25 Prozent) favorisiert eine Immobilie zur Selbstnutzung – das ist laut einer Bevölkerungsumfrage aktuell top und schlägt Aktien (19 Prozent), börsengehandelte Fonds (18 Prozent) sowie das Festgeldkonto (17 Prozent). Auf dem fünften Rang folgen mit jeweils 15 Prozent das Sparbuch, die klassische Rentenversicherung und erneut die Wohnimmobilie – diesmal die vermietete. „Die Ergebnisse zeigen bei aller Beliebtheit der Immobilie aber auch, dass viele Menschen derzeit teils erheblich weniger in eine Wohnung investieren möchten, als die Anbieter aufrufen“, sagt Jens R. Rautenberg. Er ist Geschäftsführer der Conversio Gruppe aus Köln, die deutschlandweit Wohnimmobilien im Auftrag von Finanzdienstleistern auf ihre Eignung als Kapitalanlage für private Anleger prüft. Conversio hatte die Umfrage in Auftrag gegeben. Teilgenommen haben 2.035 Menschen. Die Umfrage wurde von YouGov im Februar 2024 durchgeführt und ist repräsentativ bezogen auf das Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Region.

Preisvorstellungen weichen ab

Konkret wird die Bereitschaft, eine Immobilie zu erwerben, ab 350.000 Euro spürbar geringer: 35 Prozent der Menschen sind derzeit bereit, bis zu 349.999 Euro für eine vermietete Wohnung als Kapitalanlage zu zahlen. Bei der Preisspanne 350.000 bis 399.999 Euro ist es nur noch ein Prozent. „Das ist aber genau die Grenze, ab der es gerade in der Kapitalanlage bei vielen Neubau- und auch Altbauwohnungen überhaupt erst losgeht“, sagt Rautenberg. „Und ich meine dabei nicht die Zentren der großen Städte, sondern schon eher die Randlagen und Speckgürtel.“ Viele Verkäufer von Neubau- und Bestandswohnungen nutzten nach seiner Beobachtung derzeit die staatlichen Fördermittel und die steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten als Argumente dafür, dass die oft hohen Kaufpreise in der Komplettbetrachtung erschwinglicher sind, als sie zunächst erscheinen. „Zusätzlich haben sich die Preise aber auch real vielerorts nach unten bewegt als Reaktion auf den momentan schwierigen Markt.“

Bestandswohnungen etwas beliebter als Neubau

Insgesamt sind Bestandswohnungen als Kapitalanlage etwas beliebter als Neubauten (29 Prozent versus 27 Prozent). Wer sich für Bestandswohnungen entscheidet, tut dies meist aufgrund des üblicherweise niedrigeren Quadratmeterpreises – das bestätigen 25 Prozent der Befragten. Als Grund genannt wird aber auch das nicht vorhandene Baurisiko (22 Prozent) und die Annahme, dass sich Menschen mit Altbauarchitektur generell wohler fühlen (21 Prozent) als mit Neubauten – dass sich Menschen umgekehrt in jungen Gebäuden wohler fühlen, bestätigen nur 15 Prozent. „Seien es ruhige Hofsituationen, das häufig vorhandene Klinker- oder Backsteinmauerwerk, die Großzügigkeit im Raumzuschnitt oder die hohen Decken, das sind einfach Altbauvorzüge, die im Neubau schon aus ökonomischen Gründen heute praktisch unerreichbar sind“, so Rautenberg. Moderne Neubauten wiederum punkten durch Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit (29 Prozent) sowie die fünf Jahre umfassende Gewährleistung des Erstellers (13 Prozent).

Smart-Home kein Thema

Für Bestands- und Neubauten zusammengenommen gilt: Kapitalanlagewohnungen sollten nach Ansicht der Menschen einen Balkon oder eine Terrasse aufweisen (69 Prozent) sowie eine professionelle Haus- und Mietverwaltung (67 Prozent) und eine gute Mikrolage mit Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (67 Prozent). Für eine Mehrheit ebenfalls wichtig: Klasse A bis höchstens C auf dem Energieausweis (59 Prozent) und altersgerechte Barrierefreiheit (53 Prozent). Vergleichsweise nur noch wenig relevant sind derzeit Homeoffice-Bereiche (36 Prozent), Nachhaltigkeitssiegel (34 Prozent) und Smart-Home-Features (26 Prozent).

Verbundenheit mit dem Wohnort als Problem

„Vor allem Smart-Home-Features verdienen mehr Beachtung“, sagt Rautenberg. Ein weiteres Ergebnis wertet er noch kritischer: Die Umfrage zeigt, dass die Menschen zu oft eine Kapitalanlagewohnung in ihrer eigenen Stadt erwerben würden statt anderenorts. „Bei der Wahl der Stadt sollten allein die relevanten Standortfaktoren eine Rolle spielen, damit das Investment auch wirklich ein Erfolg wird, und nicht die Verbundenheit mit dem jeweiligen Wohnort.“ Nur 28 Prozent der Menschen würden sich derzeit gegen den eigenen Wohnort entscheiden, auch wenn ein Investment an anderer Stelle gegebenenfalls sinnvoller wäre.























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