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05.03.2024 Frauen kommen im Generationenvertrag zu kurz

Frauen erhalten im Alter durchschnittlich 42,6 Prozent weniger Einkünfte als Männer. Auch wenn der sogenannte Gender Pension Gap in den vergangenen Jahren um rund 20 Prozent gesunken ist, sind Frauen hinsichtlich ihres durchschnittlichen Einkommens im Alter deutlich schlechter gestellt als Männer. „Besonders Frauen sind oftmals überrascht davon, wie niedrig die Rente im Alter ausfällt. Laut einer Umfrage des NDR erhalten rund die Hälfte aller Frauen im Ruhestand weniger Einkommen, als sie erwartet hätten. Vor allem Kinder sollten hier früh die Initiative ergreifen und ihre Mütter im Sinne des Generationenvertrags an die Hand nehmen und unterstützen“, appelliert Janine Hardi, Rechtsanwältin und Gründerin der Beratungsplattform RentePlusImmobilie.

Laut Zahlen der Deutschen Rentenversicherung beträgt die Durchschnittsrente von Frauen in Deutschland gerade einmal 1.173 EUR monatlich. Somit erhalten sie rund 400 EUR weniger als Männer. Auch wenn der Gender Pension Gap laut Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichem Institut der Hans-Böckler-Stiftung in den vergangenen Jahren von knapp 63 auf 42,6 Prozent gesunken ist, sind vor allem Frauen von Finanzierungsschwierigkeiten im Alter betroffen. Besonders groß ist der Unterschied in Westdeutschland, wo Frauen noch immer im Vergleich mit ihren männlichen Altersgenossen rund 55 Prozent weniger Einkommen im Alter erhalten. In Ostdeutschland beträgt der Gender Pension Gap 23 Prozent.

Janine Hardi erklärt: „Gründe für diese Diskrepanz gibt es viele. Frauen arbeiten in der Regel nicht nur in schlechter bezahlten Berufen, sondern sie übernehmen in vielen Fällen auch noch den Großteil der Care-Arbeit. Daher arbeiten sie häufiger in Teilzeit, was stark zulasten ihrer späteren Rentenansprüche geht. Des Weiteren leben Frauen statistisch gesehen länger als Männer, weshalb sie sich mit potentiell höheren Pflegekosten konfrontiert sehen. Frauen haben im Berufsalter also weniger Chancen, Vermögen zu akkumulieren und zahlen weniger in die Rentenkassen ein, was sich schlussendlich in niedrigen Renten widerspiegelt, welche gleichzeitig länger reichen müssen als bei Männern.“

In einer aktuellen Umfrage des NDR gaben 72 Prozent der befragten Frauen an, sich Sorgen zu machen, im Alter nicht genug vor Armut geschützt zu sein. Schon jetzt bezeichnen sich demnach rund 22 Prozent der befragten Frauen im Ruhestand als arm.
„Neben gesellschaftspolitischen Maßnahmen wie der finanziellen Wertschätzung von Care-Arbeit, der Erleichterung des Wiedereinstiegs in die Berufswelt usw., sollte das Thema Frauenarmut auch im familiären Umfeld viel stärker thematisiert werden“, sagt Janine Hardi. „Kinder sollten sich vermehrt Gedanken über die finanzielle Lage ihrer Eltern machen und vor allem Mütter möglichst früh bei dem Thema unterstützen, Informationen sammeln und Beratung auch gemeinsam mit ihren Müttern und Vätern in Anspruch nehmen. Reicht die Altersvorsorge der Eltern nämlich nicht aus, bedarf es einer Altersfinanzierung, bei der es oft hilfreich ist, wenn sie aus dem Familienkreis heraus angegangen wird. Schließlich betreffen finanzielle Entscheidungen im Alter immer auch das spätere Erbe der Kindergeneration.“

„Es bestehen viele Möglichkeiten der privaten individuellen Altersvorsorge “, so Prof. Dr. Anne Sanftenberg MRICS, Professorin für Immobilienwirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin. „Neben Aktien, ETFs etc. spielen natürlich Immobilienanlagen eine bedeutende Rolle. Wichtig ist es grundsätzlich, dies langfristig anzugehen. Aber auch die Freisetzung von in Immobilien gebundenem Kapital kann im Rentenalter wieder relevant werden.“ Die Studie des Data Science Instituts @bbw Hochschule zur „Verrentung von Immobilien“ analysiert die wesentlichen Modelle und Marktakteure.
























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