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27.12.2023 Hamburg Industrie & Logistik: Flächenumsatz 2023 fast halbiert

Im Jahr 2023 wurden in Hamburg rund 285.000 Quadratmeter Industrie- und Logistikflächen umgesetzt – und damit deutlich weniger als 2022, als der Flächenumsatz bei rund 520.000 Quadratmetern lag. „Der starke Rückgang in diesem Jahr war zu erwarten”, resümiert Nils Behncke, Bereichsleiter Industrie und Logistik bei Engel & Völkers Commercial Hamburg. Er sieht dafür vor allem zwei Gründe: „Zum einen liegt es an der allgemein wirtschaftlich unsicheren Lage, zum anderen daran, dass es aufgrund hoher Baukosten und Bauzinsen an fertiggestellten Neubauflächen fehlt. Wer nicht zwingend umziehen muss, wartet derzeit ab.”

Mieten um rund 21 Prozent gestiegen

Trotz geringeren Flächenumsatzes sind die Mieten für Industrie- und Logistikflächen in Hamburg und im Umland deutlich gestiegen. Die Spitzenmiete erreicht 8,50 Euro pro Quadratmeter (2022: 7,00 Euro/m²), die Durchschnittsmiete liegt bei 7,00 Euro (2022: 5,80 Euro/m²). Das entspricht in beiden Fällen Steigerungen um rund 21 Prozent. Die Gründe sind auch hier in der Flächenknappheit und fehlendem Neubau zu suchen. „Dementsprechend haben in 2023 Bestandsimmobilien an Attraktivität und Wert gewonnen”, erklärt Behncke. „Die Nachfrage in diesem Segment war auffällig hoch.”

Gefragt: Nachhaltige Gebäude und flexible Verträge

Dabei achten Mieter und Nutzer immer stärker auf die Nachhaltigkeit der Gebäude. „Speziell Konzerne, die eine Fläche anmieten wollen, setzen einen hohen energetischen Standard voraus”, so Behncke. Parallel dauert der Trend „Mieten statt Kaufen” aufgrund der aktuell noch immer hohen Zinslage an. Verstärkt im Fokus der mietenden Unternehmen steht die Flexibilität der Verträge. „Die Wirtschaft ist aktuell sehr undurchsichtig und führt zu Planungsunsicherheiten bei den Unternehmen. Dementsprechend wollen Mieter anpassungsfähig bleiben.”

Weniger Großabschlüsse über 10.000 Quadratmeter

Die meisten Verträge über Industrie- und Logistikobjekte wurden am Hamburger Markt 2023 in der Größenordnung 1.000 bis 2.500 Quadratmeter geschlossen (32 %). Auf die Großvermietungen mit über 10.000 Quadratmetern entfielen in diesem Jahr nur 7 Prozent der Verträge (2022: 21 %). Für die drei größten Flächenumsätze sorgten TST Trans Service GmbH, 21.000 Quadratmeter im Umland-Süd, Pandora Jewelry GmbH, 15.150 Quadratmeter in Hamburg-Ost und Nagel Group, 15.000 Quadratmeter ebenfalls in Hamburg-Ost.

Insgesamt wurden am meisten Flächen in Hamburg-Ost (31 %), im Umland Ost (21 %) sowie in Hamburg-Süd (16 %) gehandelt. Vor allem Autobahnnähe steigert die Attraktivität einer Fläche. Weitere Großabschlüsse und Daten entnehmen Sie bitte der angehängten Marktdatenpräsentation.

Prognose für 2024

Der Umsatz an Industrie- und Logistikflächen in Hamburg und dem Umland wird im Jahr 2024 voraussichtlich einen ähnlichen Wert wie 2023 erreichen, so Nils Behncke. „Wir gehen für das kommende Jahr von rund 300.000 Quadratmetern aus.” Eine erneute Steigerung des Flächenumsatzes hält der Immobilienexperte erst im Jahr 2025 für wahrscheinlich, wenn weitere Neubauten fertiggestellt worden sind.




















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